Johann-Lorenz-Bausch-Stipendium

Der Leopoldina Akademie Freundeskreis e. V. schreibt 2024 erneut das Johann-Lorenz-Bausch-Stipendium aus. Das Stipendium kann für die Dauer von bis zu vier Monaten verliehen werden. Es ist mit 1.600 Euro monatlich für Promovierende und 2.300 Euro monatlich für Postdocs dotiert. Die An- und Abreise für aus dem Ausland anreisende Personen können zusätzlich bezuschusst werden.

Das Stipendium richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die im Bereich der Wissenschaftsgeschichte, im engeren wie im weiteren Sinne, wissenschaftlich tätig sind. Arbeitsort während der Förderungsdauer ist das Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung in Halle (Saale).

Vor der Umwandlung in ein Stipendium hatte der Leopoldina Akademie Freundeskreis e.V.  bereits zweimal den mit 5.000 € dotierten "Johann-Lorenz-Bausch-Förderpreis" an herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler vergeben, die sich in ihrer Arbeit mit dem Bereich der Akademiegeschichte im engeren wie im weiteren Sinne beschäftigten.

Johann Lorenz Bausch

Portrait Johann-Lorenz-Bausch Bild: Leopoldina-Archiv

Portrait Johann-Lorenz-Bausch Bild: Leopoldina-Archiv

Der Mediziner Johann Lorenz Bausch ( * 30. September 1605 in Schweinfurt; † 17. November 1665 in Schweinfurt) gründete zusammen mit Johann M. Fehr, Georg B. Metzger und Georg B. Wohlfahrt am 01. Januar 1652 in Schweinfurt die Academia naturae curiosorum, die heutige Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften. Zugleich war er deren erster Präsident bis zu seinem Lebensende.



Bausch-Stipendiat 2023: Konradin Eigler

"Progress Revisited? The Historiography of Science in France and Germany, 1780-1810"

Der Leopoldina Akademie Freundeskreis kann 2023 zwei Johann-Lorenz-Bausch-Stipendien vergeben. Benannt ist es nach dem Gründer der Akademie. 2023 geht ein Stipendium an Konradin Eigler, Oxford, Großbritannien. Grundlage der Entscheidung war die Empfehlung einer Gutachterkommission unter Vorsitz des Leopoldina-Mitglieds, zugleich Sprecher der Sektion Wissenschafts- und Medizingeschichte Professor Dr. Christoph Meinel.

 

 

Bausch-Stipendiat 2023: Jin-Woo Choi

“Melting Memories: Meteorology and the Cultural Makings of the Great Winter 1709”

Der Leopoldina Akademie Freundeskreis kann 2023 zwei Johann-Lorenz-Bausch-Stipendien vergeben. Benannt ist es nach dem Gründer der Akademie. 2023 geht ein Stipendium an Jin-Woo Choi, Graduate Student aus Princeton, USA. Grundlage der Entscheidung war die Empfehlung einer Gutachterkommission unter Vorsitz des Leopoldina-Mitglieds, zugleich Sprecher der Sektion Wissenschafts- und Medizingeschichte Professor Dr. Christoph Meinel.

 

Bausch-Stipendiatin 2022: Sandra Klos

„Zwischen Dokumentation und Selbstinszenierung. Selbstverfasste Lebensläufe von Akademiemitgliedern im transnationalen Vergleich, 1870-1955“

 

Der Leopoldina Akademie Freundeskreis vergibt 2022 erneut das Johann-Lorenz-Bausch-Stipendium, benannt nach dem Gründer der Akademie. 2022 geht es an die Doktorandin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Sandra Klos, M.A. in Wien. Grundlage der Entscheidung war die Empfehlung einer Gutachterkommission unter Vorsitz des Leopoldina-Mitglieds, zugleich Sprecher der Sektion Wissenschafts- und Medizingeschichte Professor Dr. Christoph Meinel.

 

Bausch Stipendiatin 2021 Musil-Gutsch

Bausch-Stipendiatin 2021: Josephine Musil-Gutsch

"Disziplinengenese zwischen Natur- und Geisteswissenschaften: Der Chemiehistoriker Edmund von Lippmann als Pionier der Wissenschaftsgeschichte"

Der Leopoldina Akademie Freundeskreis e. V. schrieb 2021 erneut das Johann-Lorenz-Bausch-Stipendium aus. Es ist mit maximal 5.000 € dotiert und nach dem Akademie-Gründer Johann Lorenz Bausch benannt. Das Stipendium richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die im Bereich der Wissenschaftsgeschichte, im engeren wie im weiteren Sinne, wissenschaftlich tätig sind. Arbeitsort während der maximal vier monatigen Förderungsdauer ist das Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung in Halle (Saale).

Die Biographie des Wissenschaftlers und Leopoldina-Mitglieds Edmund Oskar Ritter von Lippmann (1857-1940) zeichnet sich durch eine bemerkenswert vielschichtige Tätigkeit an der Schnittstelle von Industrie, Natur- und Geisteswissenschaften aus. Als Chemiker war Lippmann um 1900 führender Experte der Zuckerindustrie. Zeit seines Lebens war er aber auch immer Wissenschaftshistoriker, insbesondere Chemiehistoriker. Seiner wissenschaftshistorischen Tätigkeit widmete sich Lippmann ab 1925 an der Universität Halle in Vollzeit, als diese für ihn eine Professur für Chemiegeschichte schuf. Eine solche Professur war in der deutschen Wissenschaftslandschaft ein absolutes Novum. Sie markiert den Beginn der Institutionalisierung und Professionalisierung der deutschen Wissenschaftsgeschichte. Lippmanns zahlreiche wissenschaftshistorische Publikationen lassen vermuten, welchen entscheidenden Beitrag er auf dem damals jungen Feld leistete. Im Rahmen Ihres Stipendiums wird Josephine Musil-Gutsch Lippmanns Bedeutung für die deutsche Wissenschaftsgeschichte im Detail erforschen. Auch die Leopoldina spielte dabei eine wichtige Rolle: in den Sitzungen der Akademie entstand die Idee zur Berufung Lippmanns auf die Professur für Chemiegeschichte in Halle.

Bausch-Stipendiatin 2020: Tracy Wietecha

"German Scientists, their Observationes, and Institutional Ties to the New Worls in the Seventeenth Century"

Der Leopoldina Akademie Freundeskreis e. V. schrieb 2020 erneut das Johann-Lorenz-Bausch-Stipendium aus. Es ist mit maximal 5.000 € dotiert und nach dem Akademie-Gründer Johann Lorenz Bausch benannt. Das Stipendium richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die im Bereich der Wissenschaftsgeschichte, im engeren wie im weiteren Sinne, wissenschaftlich tätig sind. Arbeitsort während der maximal vier monatigen Förderungsdauer ist das Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung in Halle (Saale).

Gegenstand des Projekts ist der transatlantische Gelehrtenaustausch zwischen Europa und Amerika, insbesondere mit Blick auf Medizin und mit besonderer Aufmerksamkeit auf dem Import von Wissen aus der Neuen Welt. Speziell interessiert sie sich für Jacobus Lachmund, ML, und die Ergebnisse seiner Reise aus dem Jahr 1624.

Bausch Stipendiatin 2020

Wenrui Zhao (r.) erhielt anlässlich der Vorstandssitzung des Leopoldina Akademie Freundeskreis von dessen Vorstandsvorsitzunden Dr. Dietz das Johann-Lorenz-Bausch-Stipendium 2019 verliehen.

Bausch-Stipendiatin 2019: Wenrui Zhao

"Dissecting Sight: Vision and Certainty at the Academia Naturae Curiosorum"

Der Leopoldina Akademie Freundeskreis e. V. schrieb 2019 erneut das Johann-Lorenz-Bausch-Stipendium aus. Es ist mit maximal 5.000 € dotiert und nach dem Akademie-Gründer Johann Lorenz Bausch benannt. Das Stipendium richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die im Bereich der Wissenschaftsgeschichte, im engeren wie im weiteren Sinne, wissenschaftlich tätig sind. Arbeitsort während der maximal vier monatigen Förderungsdauer ist das Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung in Halle (Saale).

Das Forschungsprojet von Wenrui Zhao ist Teil eines Dissertations-Projekts an der Columbia University. Es geht um das Sehen, das Auge, das Erkennen und wie sich Anatomen, Philosophen, Künstler, Modellbauer mit diesen Zusammenhängen auseinandergesetzt haben. Forschungsleitende Idee ist die Annahme, dass das Interesse an Funktion und Dysfunktion des Auges der zunehmenden Antinomie zwischen der Rolle der Beobachtung als Weg zur Erkenntnis einerseits und der zunehmenden Infragestellung der Verlässlichkeit des Seheindrucks. Am überwiegend medizischen Quellenkorpus der Miscellanea, ergänzend um die Korrespondenz der Mitglieder der Leopoldina, sollen diese Fragen vertieft werden.

Bausch-Stipendiat 2018: Mattia Mantovani

"Finalism and mechanicism in early modern medicine and science. The case of the Academia Naturæ Curiosorum"

In diesem Projekt geht es um ein klassisches Thema der frühneuzeitlichen Medizin- und Wissenschaftsgeschichte. Durch die Interpretation von Fallstudien wird er untersuchen, auf welche Weise in dem ersten wissenschaftlichen Journal der westlichen Welt überhaupt mechanistische und finalistische Deutungen oder Lösungsansätze der Ärzte und Naturforscher in der Frühzeit der Leopoldina diskutiert wurden. Dabei will er vor allem aufzeigen, in welcher Weise bestimmte philosophische Theorien in einem konkreten wissenschaftlichen Kontext entstanden sind.

Mattia Mantovani hat in Pisa Philosophie (d.h. hier: Ideengeschichte) studiert und 2018 an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer wissenschaftshistorischen Arbeit mit dem Titel “The Eye and the Ideas: Descartes on the Nature of Bodies”über Descartes und dessen Wahrnehmungstheorie promoviert und in diesem Umkreis auch Vorträge gehalten.

Bausch-Stipendiat 2018: Mattia Mantovani

Verleihung des Johann-Lorenz-Bausch-Stipendiums 2017 Verleihung des Johann-Lorenz-Bausch-Stipendiums 2017Verleihung des Johann-Lorenz-Bausch-Stipendiums 2017Verleihung des Johann-Lorenz-Bausch-Stipendiums 2017Verleihung des Johann-Lorenz-Bausch-Stipendiums 2017Verleihung des Johann-Lorenz-Bausch-Stipendiums 2017Verleihung des Johann-Lorenz-Bausch-Stipendiums 2017Verleihung des Johann-Lorenz-Bausch-Stipendiums 2017Verleihung des Johann-Lorenz-Bausch-Stipendiums 2017 Stipendiatin Floriana Giallombardo (3. v. r.) mit den Vorstandsmitgliedern Santer zur Horst-Meyer, Dietrich Kloevekorn-Norgall (v. r.) sowie Klaus von der Heyde, Jutta Schnitzer-Ungefug, Horst Dietz (v. l.). Foto: Pressebüro Stefan Pfister/Schweinfurt

Stipendiatin Floriana Giallombardo (3. v. r.) mit den Vorstandsmitgliedern Santer zur Horst-Meyer, Dietrich Kloevekorn-Norgall (v. r.) sowie Klaus von der Heyde, Jutta Schnitzer-Ungefug, Horst Dietz (v. l.). Foto: Pressebüro Stefan Pfister/Schweinfurt

Bausch-Stipendiatin 2017: F. Giallombardo

"Paolo Boccone at the Academia Naturae Curiosorum (1696): the visual culture of 17th century Natural History"

Der Leopoldina Akademie Freundeskreis e. V. schrieb 2017 zum zweiten Mal das Johann-Lorenz-Bausch-Stipendium aus. Es ist mit maximal 5.000 € dotiert und nach dem Akademie-Gründer Johann-Lorenz-Bausch benannt. Das Stipendium richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die im Bereich der Wissenschaftsgeschichte, im engeren wie im weiteren Sinne, wissenschaftlich tätig sind. Arbeitsort während der maximal vier monatigen Förderungsdauer ist das Leopoldina-Studienzentrum in Halle (Saale).

Die Forschung von Floriana Giallombardo fokussiert auf das Wirken des italienischen Naturforschers und Botanikers Paolo Boccone (1633 - 1704).

Boccones intellektuelles Wirken ist bislang noch weitgehend unerforscht, hauptsächlich, weil sein berufliches Wirken auf viele Orte verteilt war (Frankreich, England, Niederlande, Italien und die deutschen Länder) und keine kontinuierliche institutionelle Unterstützung erfahren hat. Diese häufigen Ortswechsel und Reisen bilden jedoch zugleich den Schwerpunkt des Forschungsinteresses von Floriana Giallombardo, die sich sehr für Boccones weitreichendes wissenschaftliches Netzwerk interessiert. So waren seine Reisen die Grundlage für seinen engen Kontakt mit den aufkommenden Wissenschafts-gesellschaften sowie Mäzenen, den, sich daraus ergebenden vielfältigen wissenschaftlichen Korrespondenzen und seinen, zu seiner Zeit stark beachteten, wissenschaftlichen Publikationen.

Durch die Analyse der zahlreichen gedruckten Werke von Boccone in der Bibliothek der Leopoldina aber auch in Halles örtlichen Büchereien konnte Floriana Giallombardo einen Beitrag zur Erforschung der Bedeutung Boccones für die Wissenschaftsgeschichte und seiner Rolle als Mittler zwischen Nord- und Südeuropa leisten.

Die feierliche Verleihung des Johann-Lorenz-Bausch-Stipendium fand im Rahmen der Mitgliederversammlung des Leopoldina Akademie Freundeskreis e. V. am 9. November 2017 in Schweinfurt statt.

Ein ausführliches Abstract zur Forschungstätigkeit von Floriana Giallombardo als Bausch-Stipendiatin finden Sie hier (pdf):

Bausch-Stipendiatin 2016: Julia C. Böttcher

„Die Politik der Vernetzung: Interessenvertretung und Naturforschung in der frühen Leopoldina"

Der Leopoldina Akademie Freundeskreis e. V. schrieb 2016 zum ersten Mal das Johann-Lorenz-Bausch-Stipendium aus. Es ist mit maximal 5.000 € dotiert und nach dem Akademie-Gründer Johann-Lorenz-Bausch benannt. Das Stipendium richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die im Bereich der Wissenschaftsgeschichte, im engeren wie im weiteren Sinne, wissenschaftlich tätig sind. Arbeitsort während der maximal vier monatigen Förderungsdauer ist das Leopoldina-Studienzentrum in Halle (Saale).

Das erstmalig durch den Leopoldina Akademie Freundeskreis e. V. ausgeschriebene Johann-Lorenz-Bausch-Stipendium erhält 2016 Julia Carina Böttcher, M.A., München/Regensburg. Das mit 5.000 € dotierte Stipendium wurde ihr im April 2016 für ihr Projekt "Die Politik der Vernetzung: Interessenvertretung und Naturforschung in der frühen Leopoldina" verliehen.

Anliegen ist es, ausgehend von einem Verständnis der Academia Naturae Curiosorum als einer erfolgreich agierenden Gelehrtengesellschaft das Verhalten ihrer Mitglieder zur Vertretung ihrer Interessen in verschiedenen Kollektiven (Akademie, Stadt, Reich) zu analysieren. Damit wird erstmals das Handlungsmuster des frühneuzeitlichen Gelehrten im Alten Reich in den verflochtenen Aktivitätsfeldern von Naturforschung und Politik rekonstruiert. Frau Böttcher forschte hierzu von Oktober 2016 bis Januar 2017 am Leopoldina-Studienzentrum in Halle und nahm dabei Einblick in die dort verfügbaren Dokumente.

Die feierliche Übergabe der Urkunde an die Stipendiatin fand im Rahmen der Jahresveranstaltung des Leopoldina Akademie Freundeskreis e.V. am 11. Oktober 2016 statt.

Horst Dietz überreicht Julia Böttcher die Urkunde. Foto: Markus Scholz

Horst Dietz überreicht Julia Böttcher die Urkunde. Foto: Markus Scholz

Stipendiatin Julia Böttcher mit den Vorstandsmitgliedern Santer zur Horst-Meyer, Dietrich Kloevekorn-Norgall, Jutta Schnitzer-Ungefug, Klaus von der Heyde (von rechts) sowie Horst Dietz (links). Foto: Markus Scholz

Stipendiatin Julia Böttcher mit den Vorstandsmitgliedern Santer zur Horst-Meyer, Dietrich Kloevekorn-Norgall, Jutta Schnitzer-Ungefug, Klaus von der Heyde (von rechts) sowie Horst Dietz (links). Foto: Markus Scholz

Förderpreisverleihung 2014 v. links n. rechts: Prof. Gunnar Berg, Prof. Alfons Labisch, Katherina Kefalas, Prof. Jutta Schnitzer-Ungefug, Dietrich Kloevekorn-Norgall, Dr.-Ing. Horst Dietz, Foto: Markus Scholz

v.links n. rechts: Prof. Gunnar Berg, Prof. Alfons Labisch, Katherina Kefalas, Prof. Jutta Schnitzer-Ungefug, Dietrich Kloevekorn-Norgall, Dr.-Ing. Horst Dietz, Foto: Markus Scholz

Der Förderpreis 2014

Am 01. September 2014 verlieh der Leopoldina Akademie Freundeskreis e.V. zum zweiten Mal den mit 5.000 Euro dotierten "Johann-Lorenz-Bausch-Förderpreis" an eine herausragende Nachwuchswissenschaftlerin, Katherina Kefales.

Katharina Kefales widmete sich im Rahmen ihrer Dissertation, welche sie am Institut für Geschichte der Medizin in Heidelberg durchführte, dem Breslauer Stadtphysicus Philipp Jacob Sachs von Löwenheim und seiner Rolle für die Entwicklung der Akademie in ihrer Frühzeit. In ihrer Arbeit befasste sie sich sowohl mit den persönlichen als auch beruflichen Aspekten seines Lebens. Besonderen Schwerpunkt legte sie dabei auf sein Wirken innerhalb der Academia Naturae Curiosorum zur Zeit nach 1658, dem Jahr seiner Aufnahme in die Akademie.

Der Freundeskreis der Leopoldina würdigte die Forschungsarbeit von Frau Kefalas im Rahmen seiner Jahresveranstaltung am 01. September in der Alten Handelsbörse in Leipzig. Frau Kefalas erhielt die Auszeichnung aus der Hand des Vorstandsvorsitzenden des Leopoldina Akademie Freundeskreises e.V., Dr.-Ing. Horst Dietz.

Die Preisträgerin war zum Zeitpunkt der Preisverleihung als Assistenzärztin der Kinderchirurgie in Stuttgart tätig.

Der Förderpreis 2012

Am 28. Oktober 2012, vergab der Leopoldina Akademie Freundeskreis e.V. erstmals den „Johann-Lorenz-Bausch-Förderpreis“ an einen Nachwuchswissenschaftler, der mit seiner herausragenden Dissertation einen wesentlichen Beitrag zur Geschichtsschreibung der Academia Naturae Curiosorum in den ersten 50 Jahren ihres Bestehens leistete. Der Freundeskreis der Leopoldina würdigt die Forschungsarbeit von Herrn Dr. des. Fabian Krämer im Rahmen der Eröffnung einer Ausstellung zur „Frühgeschichte der Leopoldina im 17. und 18. Jahrhundert“.

Herr Dr. Krämer wurde im Februar 2012 an der Fakultät für Kunst- und Geschichtswissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert. Seine Dissertation mit dem Titel „Wie gelangte ein Zentaur ins frühneuzeitliche London? Lektüre und Beobachtung in der europäischen Naturforschung, ca. 1550-1750“ untersucht anhand des Diskurses über Monstren, in welchem Verhältnis Lektüre und Beobachtung in der frühneuzeitlichen Naturforschung zueinander standen. Für die Analyse zentral ist die europäische Akademiebewegung der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Forschungsarbeit liefert neue Erkenntnisse über die Gründung und Herausgabepraxis der erstmals 1670 erschienenen Akademiezeitschrift Miscellanea curiosa. Anhand von bisher kaum zur Kenntnis genommenen Quellen aus dem Umfeld der Academia Naturae Curiosorum macht Herr Dr. Krämer Veränderungen in der frühneuzeitlichen Naturforschung im Zuge der Zeitschriftengründung greifbar.

Herr Dr. Krämer erklärte, das Preisgeld für ein neues Forschungsprojekt verwenden zu wollen, in dessen Rahmen bisher vernachlässigte Quellenbestände zur Frühphase der Leopoldina erschlossen und ausgewertet werden sollen. Der Preisträger war zum Zeitpunkt der Preisverleihung als Akademischer Rat auf Zeit am Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte von Frau Prof. Dr. Kärin Nickelsen, Mitglied der Leopoldina, an der LMU München tätig, wo ein weiteres Forschungsprojekt zur Geschichte der Leopoldina in der Frühen Neuzeit in Planung ist.

 

Dr. Krämer bei seinem Vortrag Foto: Markus Scholz

Dr. Krämer bei seinem Vortrag Foto: Markus Scholz

Dr.-Ing. Dietz und Dr. Krämer bei der Urkundenverleihung Foto: Markus Scholz

Dr.-Ing. Dietz und Dr. Krämer bei der Urkundenverleihung Foto: Markus Scholz